Liebe Mitglieder und Freunde der DGKM, liebe Kolleginnen und Kollegen,

am 2. Dezember 2025 findet als Kooperation zwischen der DGKM, der Klinik für Anästhesiologie an der Uniklinik in Aachen sowie der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin an der Uniklinik in Tübingen die erste „Nacht der Katastrophenmedizin“ statt. Von 19:00 bis 23:00 Uhr erwarten Sie spannende Vorträge rund um aktuelle Entwicklungen in der Katastrophenmedizin –
von Digitalisierung und technischer Sichtungsunterstützung bis hin zu Telemedizin und zivilem Gesundheitsmanagement im Verteidigungsfall.

Wer nicht vor Ort dabei sein kann, hat die Möglichkeit, online teilzunehmen: Anmeldung unter

https://med-uni-tuebingen-de.zoom.us/meeting/register/oAoemOwHQYaoqOgTui5gtQ#/registration

Die Teilnahme ist kostenlos, für fachlichen Austausch ist gesorgt – und vor Ort gibt’s sogar noch Glühpunsch auf’s Haus.

📢 Aufruf für Interessierte am neuen MANV-Register!
 
Für das geplante MANV-Register entsteht derzeit ein ExpertInnenzirkel, der in den kommenden Wochen den Minimaldatensatz erarbeiten und wichtige Grundsatzentscheidungen vorbereiten wird. Viele potenzielle Beteiligte haben bereits eine Einladung erhalten – doch wir möchten ausdrücklich niemanden ausschließen.
 
Falls Sie keine E-Mail erhalten haben, aber
➡️ im Bereich Katastrophenmedizin, Bevölkerungsschutz, Rettungsdienst, Klinik, Forschung oder Registerdaten
➡️ mit Expertise zu MANV-Strukturen oder
➡️ als Vertreter:in einer Organisation, Fachgesellschaft oder eines relevanten Registers
mitarbeiten möchten, freuen wir uns sehr über Ihre Kontaktaufnahme.
 
👉 Bitte melden Sie sich per Mail einfach über mit einem kurzen Motivationsschreiben: manv-register@dgkm.org
 
Der Expert:innenzirkel ist bewusst offen gestaltet. Jede zusätzliche Perspektive hilft, das Register fachlich breit, praxistauglich und zukunftssicher aufzustellen.
Wir freuen uns auf alle, die sich einbringen möchten! 🚑📊🤝
 

DGKM stärkt und schärft ihr Profil – gemeinsam für eine starke Katastrophenmedizin

Die Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) nimmt mit dem vor vier Wochen gewählten Präsidium eine strategische Schärfung und Präzisierung ihres Profils vor, um den sich wandelnden Risiken und Herausforderungen im Bevölkerungsschutz und in der Katastrophenmedizin auch künftig aktiv zu begegnen und diese mitzugestalten. Ziel ist es, die DGKM als führende wissenschaftliche Fachgesellschaft für Katastrophenmedizin und gesundheitlichen Bevölkerungsschutz weiter zu festigen, den interdisziplinären Austausch auch zu anderen Fachgesellschaften zu intensivieren und die Verbindung von Forschung, Praxis und Bildung nachhaltig zu stärken – insbesondere im Kontext sich wandelnder Rahmenbedingungen und Entwicklungen.

Einen zentralen Punkt stellt die Planung des 1. Deutschen Katastrophenmedizin-Kongresses, welcher am 14. und 15. November 2026 in Tübingen stattfinden wird, dar. Durch diesen will die DGKM eine zentrale bundesweite Plattform schaffen, auf der Expertinnen und Experten aus Medizin, Rettungswesen, Bevölkerungsschutz, Forschung, Verwaltung und Politik zusammenkommen, um aktuelle Entwicklungen, wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisorientierte Lösungsansätze zu diskutieren.

Bewährte Formate werden konsequent weiterentwickelt. Die erfolgreichen #disastertalk– und #disasterexperience-Veranstaltungen werden ausgebaut, um Wissenstransfer sowie Austausch über Einsatzrealitäten und die Vernetzung der Fachcommunity weiter zu fördern. Darüber hinaus nimmt die DGKM ihre Seminarangebote wieder auf und baut diese den aktuellen Anforderungen entsprechend aus, um sowohl Fachpersonal als auch ehrenamtlich Engagierte gezielt fortzubilden und zu qualifizieren.

Eine weitere Säule ist der Aufbau eines MANV-Registers (Massenanfall von Verletzten), das abgearbeitete Schadenslagen bündelt und künftig wertvolle Daten für Forschung, Qualitätsentwicklung und Einsatzplanung liefern soll. Parallel dazu arbeitet die DGKM an der Weiterentwicklung und Erstellung von Leitlinien, Handlungsempfehlungen und Checklisten, insbesondere in den Bereichen CBRN-Schutz (chemisch, biologisch, radiologisch, nuklear) sowie Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV). Ziel ist es, den Stand der Katastrophenmedizin auf wissenschaftlicher Grundlage stetig zu verbessern und praxisgerechte Standards zu etablieren.

Im Bereich des gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes lädt die DGKM zum Gründungstreffen des Deutschen Netzwerks für den gesundheitlichen CBRN-Schutz ein. Dieses Netzwerk soll Akteure aus Medizin, Forschung, Behörden und Hilfsorganisationen zusammenbringen, um den Austausch, die Forschung und die praktische Vorbereitung auf CBRN-Lagen zu stärken.

Darüber hinaus engagiert sich die Gesellschaft zunehmend auch politisch: Mit der Umfrage zur Doppelbelastung und Doppelrolle im Bevölkerungsschutz konnten strukturelle Herausforderungen sichtbar gemacht und politische Forderungen zur Stärkung haupt- und ehrenamtlicher Einsatzkräfte abgeleitet werden.

Auch gesellschaftlich erweitert die DGKM ihre Perspektive: Mit „Kate, der Katastropheneule“ hat die Fachgesellschaft eine sympathische Identifikationsfigur geschaffen, um Kinder und Jugendliche frühzeitig an die Themen Bevölkerungsschutz und Katastrophenvorsorge heranzuführen. Damit leistet die DGKM einen Beitrag zur Bildung und Sensibilisierung der nächsten Generation.

Um ihre Wirkung weiter zu entfalten, setzt die DGKM auf bestehende Netzwerke und neue Kooperationen mit Partnern, die in das Profilbild der Katastrophenmedizin passen – von Fachgesellschaften und Hilfsorganisationen bis hin zu wissenschaftlichen Instituten.

Mit dieser breiten Aufstellung verfolgt die DGKM das Ziel, die Katastrophenmedizin in Deutschland als eigenständige, wissenschaftlich fundierte und gesellschaftlich relevante Disziplin zu verankern. Forschung, Ausbildung, Praxis und Politik sollen künftig noch enger miteinander verbunden werden – für einen starken, resilienten und handlungsfähigen Bevölkerungsschutz.

Präsidiumsmitglied der DGKM erhält Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Die Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) e.V. freut sich, eine besondere Auszeichnung bekanntgeben zu dürfen: Unser langjähriges Präsidiumsmitglied und derzeitiger Schatzmeister, Dr. med. Robert Wunderlich, wird am 19. November im Rahmen einer Feierstunde mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Die Auszeichnung wird ihm im Namen des Bundespräsidenten für sein herausragendes Engagement in der nationalen und internationalen Katastrophenmedizin verliehen.

Dr. Wunderlich hat sich bereits während seines Medizinstudiums der Katastrophenmedizin verschrieben. Früh wurde sein außergewöhnliches Engagement sichtbar, wofür er mit dem renommierten Hanno-Peter-Preis der DGKM ausgezeichnet wurde. Seither prägt er als Wissenschaftler, Lehrender und Praktiker das Fachgebiet in besonderer Weise.

Ein Fokus seiner Arbeit liegt auf der humanitären Hilfe und seiner langjährigen Tätigkeit in Ostafrika, wo er medizinische Versorgung stärkt, Strukturen mitaufbaut und Ausbildung fördert. Neben seiner internationalen Tätigkeit ist er auch in Deutschland ein fester Pfeiler der praktischen Katastrophenmedizin – in der Einsatzunterstützung, in der studentischen Lehre und bei der Weiterentwicklung moderner Verfahren.

Wissenschaftlich engagiert sich Dr. Wunderlich unter anderem zu Themen wie der technisch unterstützten Sichtung, darunter KI-basierte Verfahren und app-gestützte Tools, sowie zur Verfügbarkeit von Einsatzkräften (Stichwort Doppelverwendung). Seine Mitautorenschaft an der aktuellen DGKM-Erhebung verdeutlicht seinen Anspruch, praktische Erfahrung und methodisch saubere Wissenschaft miteinander zu verbinden.

In der Lehre setzt er Maßstäbe: Als Organisator und Referent in zahlreichen Kursformaten vermittelt er komplexe Inhalte praxisnah und motivierend – sowohl für Nachwuchsfachkräfte als auch für erfahrene Kolleginnen und Kollegen. Veranstaltungen wie der Online-Vortragsabend #disastertalk, der von Dr. Wunderlich maßgeblich mitgestaltet wird, tragen regelmäßig aktuelle Fragestellungen in die Fachcommunity und ermöglichen Fachdiskussionen mit über 200 Teilnehmenden.

Auch unser jüngstes Projekt #disasterexperience wurde durch seinen besonderen Einsatz bereichert: Dr. Wunderlich entwickelte eine realitätsnahe Übungssektion zur Sichtung unter erschwerten Bedingungen und führte die Teilnehmenden durch das Szenario.

Die DGKM ist stolz auf Dr. Robert Wunderlich, sein herausragendes Engagement und seine wegweisenden Beiträge für die Katastrophenmedizin – in Deutschland sowie international, in der Wissenschaft, der Lehre und der praktischen Anwendung. Dass sein Wirken nun durch die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt wird, betrachten wir als folgerichtige und hochverdiente Anerkennung.

Bei der Verleihung wird die DGKM durch den Vizepräsidenten, Prof. Dr. Peter Bradl, vertreten.

Wir gratulieren Dr. Robert Wunderlich im Namen der gesamten DGKM von Herzen

 

#stellungnahme

Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) e.V. zur gestrigen Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts

Die Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) e.V. begrüßt die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, mit der die gesetzlichen Regelungen zur sogenannten „Triage“ für nichtig erklärt wurden. Das Gericht hat klargestellt, dass ein derartiger Eingriff in die ärztliche Berufsfreiheit verfassungsrechtlich nicht gerechtfertigt war.

Die DGKM weist ausdrücklich darauf hin, dass der Begriff „Triage“ im aktuellen juristischen und politischen Diskurs häufig unscharf verwendet wird. In der Katastrophenmedizin – also der medizinischen Versorgung in Katastrophen oder Großschadensereignissen mit Mangel an Ressourcen –

ist die Sichtung ein fest etablierter, klinisch-organisatorischer Prozess zur Priorisierung der medizinischen Versorgung nach objektiven medizinischen Kriterien, um unter hohem Zeitdruck möglichst viele Betroffene adäquat zu behandeln. Diese Sichtung dient der Behandlungsreihenfolge, nicht der Behandlungsverweigerung.

Demgegenüber bezeichnet die Triage im intensivmedizinischen Kontext eine ethisch und rechtlich außergewöhnliche Situation, in der lebensrettende Ressourcen so knapp werden, dass Entscheidungen darüber getroffen werden müssen, welche Patientinnen und Patienten wie behandelt werden können. Dabei spielen vor allem individuelle Faktoren wie die Behandlungsindikation und Therapieziele, aber auch die Gesamtlage eine wichtige Rolle. Solche Lagen sind Ausdruck eines strukturellen Mangels und dürfen nicht mit der regulären Sichtung im Katastrophenfall verwechselt werden.

Bereits in ihrer Orientierungshilfe von 2021 („Covid-19-Pandemie – Medizinische und ethische Aspekte bei der Verteilung knapper Ressourcen und der Triage-Situation“) hat die DGKM hervorgehoben, dass ärztliche Entscheidungen in derartigen Extremsituationen nicht durch starre juristische Vorgaben ersetzt werden dürfen. Ärztliches Handeln muss sich an medizinischer Evidenz, ethischer Verantwortung und fachlicher Kompetenz orientieren – im Team, transparent und unter Anwendung des Mehraugenprinzips.

Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts stärkt die Therapiefreiheit und unterstreicht die Verantwortung von Ärztinnen und Ärzte, auch in außergewöhnlichen Situationen mit einem Ressourcenmangel. Für die Katastrophenmedizin ist entscheidend, Strukturen so zu gestalten, dass es gar nicht erst zu echten Triage-Situationen kommt. Die DGKM unterstreicht, dass das zentrale Ziel jeder Katastrophenvorsorge darin besteht, Ressourcenknappheit zu vermeiden und damit den strukturierten Aufbau eines gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes weiter voranzubringen. Dazu gehören robuste Versorgungsstrukturen, eine vorausschauende Planung, die Sicherstellung personeller und materieller Ausstattung und sinnhafter Redundanzen sowie eine kontinuierliche Schulung medizinischer Einsatzkräfte im Bereich der Sichtung und Entscheidungsfindung unter Unsicherheit.

Gemeinsam mit anderen medizinischen Fachgesellschaften, wie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und dem Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten (BDA), fordert die DGKM, dass zukünftige Regelungen zur Zuteilung knapper medizinischer Ressourcen nur unter aktiver Einbindung klinisch erfahrener Fachleute erarbeitet werden. Nur so können praxistaugliche und ethisch tragfähige Standards entstehen, die Ärztinnen und Ärzte in Ausnahmesituationen unterstützen, ohne sie zu überfordern.

Die DGKM wird sich weiterhin aktiv in die Diskussion und Weiterentwicklung einer Empfehlung um ethisch verantwortete und medizinisch fundierte Entscheidungsprozesse in Mangellagen einbringen – mit dem Ziel, die Katastrophenmedizin in Deutschland auf eine klare, menschenwürdige und praxisnahe Grundlage zu stellen.

PDF-Download: DGKM Stellungnahme Triage 2025

 

PRESSEMITTEILUNG

„Einsatzbereitschaft auf dem Papier – im Ernstfall kommt nur die Hälfte“

Neue DGKM-Studie entlarvt gefährliche Lücken im Bevölkerungsschutz

Kirchseeon, 28. August 2025

Deutschland verlässt sich im Katastrophenfall auf über 1,7 Millionen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer – doch wenn es ernst wird, bleibt von dieser beeindruckenden Zahl erschreckend wenig übrig. Eine jetzt veröffentlichte Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) mit 3.681 aktiven Ehrenamtlichen offenbart: Nur rund ein Drittel der Einsatzkräfte ist jederzeit verfügbar, und real stehen im Ernstfall nur etwa 44 % der registrierten Ehrenamtlichen bereit.

Doppelrollen: Die stille Schwachstelle im System

Mehr als die Hälfte der Ehrenamtlichen arbeitet hauptberuflich in kritischen Infrastrukturen (KRITIS) – etwa im Gesundheitswesen, bei Versorgern oder in der öffentlichen Sicherheit. Im Krisenfall werden sie dort dringend gebraucht und können nicht gleichzeitig im Bevölkerungsschutz helfen. Manche engagieren sich sogar in mehreren Ehrenämtern gleichzeitig, stehen aber naturgemäß trotzdem nur an einem Ort zur Verfügung. Was auf dem Papier nach Stärke aussieht, entpuppt sich in der Realität als riskante Illusion.

Beruf vor Ehrenamt – mit Folgen für die Einsatzbereitschaft

Hauptgrund für die eingeschränkte Verfügbarkeit ist die berufliche Tätigkeit: 57,4 % der Befragten gaben dies als Hindernis an. Besonders Ärztinnen und Ärzte sind hiervon betroffen – sie arbeiten mit durchschnittlich 49 Wochenstunden am Limit und sind dennoch in den Konzepten des Bevölkerungsschutzes fest eingeplant. Eine bundeseinheitliche, verlässliche Freistellungsregelung existiert nur für das Technische Hilfswerk und die Freiwillige Feuerwehr; für Hilfsorganisationen herrscht ein Flickenteppich aus regionalen Sonderregelungen. Die Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin e.V. fordert daher jetzt eine bundeseinheitliche Helfergleichstellung.

Ein Weckruf für Politik und Gesellschaft

„Unsere Ergebnisse sind ein deutlicher Warnschuss: Wir müssen uns ehrlich eingestehen, was unsere Einsatzkräfte im Krisenfall tatsächlich leisten können“, so PD Dr. med. Andreas Follmann, Präsident der DGKM. „Wir täuschen uns selbst, wenn wir glauben, dass der Bevölkerungsschutz so einsatzbereit ist, wie er in den Statistiken aussieht. Im Ernstfall könnten wir feststellen, dass mehr Lücken als Helfer vor Ort sind – und das kann Menschenleben kosten. Wir müssen deshalb dringend mögliche Optionen zur Kompensation

erforschen – etwa den gezielten Einsatz von Telemedizin – um trotz Personalmangel handlungsfähig zu bleiben.“

Die DGKM fordert deshalb:

  • Bundeseinheitliche Helfergleichstellung für alle Einsatzkräfte, unabhängig von der
  • Systematische Erfassung von Doppelrollen und
  • Maßnahmen zur Entlastung besonders belasteter Berufsgruppen, um die reale Einsatzfähigkeit zu erhöhen.
  • Gezielte Nachwuchsgewinnung und attraktive Rahmenbedingungen für das

Fazit: Die Studie zeigt, dass der Bevölkerungsschutz in Deutschland auf wackligen Beinen steht. Ohne schnelle strukturelle Veränderungen drohen im nächsten Großschadensereignis nicht nur Versorgungslücken – sondern im schlimmsten Fall das Scheitern des gesamten Einsatzsystems.

Publikation:

Berliner L, Müller A, Fertig J, Follmann A, Wunderlich R: Wer kommt, wenn’s knallt? Verfügbarkeit von Einsatzkräften im Bevölkerungsschutz, erschienen am 28. August 2025. https://doi.org/10.1007/s10049-025-01610-8

Hier findet ihr die Publikation im Volltext:s10049-025-01610-8 

#disastertalk

#disasterexperience Katastrophenmedizin selbst erleben!

Bist du bereit?
…bereit, etwas völlig Neues zu erleben?
Katastrophen sind selten – zum Glück. Das hier ist keine Übung, das ist deine #disasterexperience. Erlebe einen Tag lang, was Katastrophenmedizin wirklich ist. Gemeinsam mit vielen erfahrenen ExptertInnen wollen wir die Katastrophe erlebbar machen.
 
Wann: 30. August 2025
Wo: Im Trainingscenter Retten + Helfen, Mosbach (Baden-Württemberg), Luttenbachtalstr. 30, 74821 Mosbach
Tauche ein in neue Methoden, etablierte Standards und bewältige die besonderen Herausforderungen verschiedener Einsatzszenarien gemeinsam im Team.
 
Der aktuelle geplante Ablauf sieht wie folgt aus:
 
Anreise bis 9 Uhr (Bretzelfrühstück)
9-9:30 Uhr Begrüßung, Vorstellung Programm, Vorstellung DGKM und TCRH &  Gruppeneinteilung
9:45 Uhr Start Runde 1 (90 Min)
11:15 Uhr Start Runde 2 (90 Min)
12:45 – 13:30 Uhr Mittagessen
13:30 – 15:00 Uhr Runde 3 (90 Min)
15:00-15:30 Uhr Kaffee und Kuchen
15:30-17:00 Uhr Runde 4 (90 Minuten)
17/17:15 Uhr gemeinsame Abschlussrunde / erstes Feedback
 
 
Maximale TN: 40 / 4 Gruppen à 10 Personen
 
4 Stationen a 60-90 Minuten / alle Gruppen werden zeitgleich beginnen, um nacheinander an allen Stationen Erfahrungen zu sammlen und lernen zu können.
!Wichtig! Bitte die eigene Schutzausrüstung mitbringen, wie sie in Einsätzen der Einsatzeinheiten des Katastrophenschutzes üblich ist!
 
Station 1: (Vor)SichtungsÜbung – es werden die Grundlagen des Sichtungsprozesses aufgrund der 8. SKK besprochen und zwei Durchgänge – mal mit und einmal ohne Hilfsmittel zur Triage durchgeführt und dann die Vor- und Nachteile dazu besprochen. 
 
Station 2: Rettung unter erschwerten Bedingungen mit @Fire und dem BRH: Zuerst wird eine Suche und Rettung unter erschwerten Bedingungen gezeigt und erklärt. Danach werden an verschiedenen Praxisstationen Skilltrainings zu z.B. TQ-Anlage, Schienen mit Hilfsmaterial (out of the box), Rettung mittels Spineboard aus den Trümmern (CAVE: hierzu wird entsprechende PSA benötigt!) und auch mal als Verstecktperson bei einer Hundesuche angeboten.
 
Station 3: Arbeiten auf einer Kontaminiertenablage in einem Dekonplatz  – hier wird zunächst die Handlungskette zur Versorgung kontaminierter Personen in CBRN-Lagen und auch Systeme erforderlicher PSA am Dekonplatz vorgestellt. Anschließend wird das An- und Ausziehen und das Arbeiten mit Schutzanzügen geübt und innerhalb der vorbereiteten strukturierten Kontaminiertenablage angewandt. Wer die Voraussetzungen für einen Atemschutzeinsatz nachweist und auch über eine geprüfte Masken-Filterkombination verfügt, kann diese gerne mitbringen und damit auch üben.
 
Station 4: Taktische Eigensicherung mit der HEAT-Academy (Theorie und Praxis)
Ein bisschen „out of the box“ Denken und den Eigenschutz im Auge behalten mit Mario Pröhl und Team.
 
Kosten: 300 € pro Person / für DGKM-Mitglieder und Studenten gibt es einen ermäßigten Preis (250 €)
 
Eine Anmeldung ist ab sofort unter dem folgenden Link möglich: https://forms.office.com/r/Fhi2mhXS2i
 
Tauche ein in neue Methoden, etablierte Standards und bewältige die besonderen Herausforderungen verschiedener Einsatzszenarien gemeinsam im Team.
 
Zielgruppe sind alle Katastrophenschützer aus dem medizinischen Versorgungsbereich, Kliniker und alle sonstigen Interessierten (allerdings solltet ihr mind. eine Sanitätsausbildung haben und über entsprechende PSA verfügen, um an diesem Tag teilnehmen zu können).
 
Es stehen auf Anfrage auch Unterkunftsmöglichkeiten (auf Selbstzahler-Basis) für eine frühere Anreise bzw. spätere Abreise zur Verfügung – dies bitte bei der Anmeldung mitangeben. Weitere Informationen werden dann zugesendet.
 
Für diesen Tag sind ärztliche Fortbildungspunkte beantragt.
 
 
Aktuelle Entwicklungen im Bereich CBRN

Neue Checkliste zu den aktuellen Leitfäden veröffentlicht

Nach Freisetzung von chemischen (C), biologischen (B) radiologischen (R), oder nuklearen (N) Agenzien, also in CBRN-Lagen muss mit einer erheblichen Zahl kontaminierter Personen gerechnet werden. Dies erfordert neben einem schnellen rettungsdienstlichen Einsatz auch die Vorbereitung von Krankenhäusern zur Sicherstellung angemessener medizinische Intervention und Versorgung der Patienten. Die potenzielle Kontamination der zu behandelnden Patienten und zu betreuenden Personen stellt eine signifikante Gefahr für Rettungskräfte sowie für eine Kontaminationsverschleppung in Krankenhäuser dar. Eine Anpassung der üblichen, standardisierten medizinischen Versorgungsprozesse ist daher zwingend erforderlich. Diese werden in diversen Regelwerken und Vorschriften auf unterschiedlichen Ebenen beschrieben, wobei eine einheitliche Vorgehensweise nicht zwingend gegeben sein muss. Daraus resultieren Unsicherheiten bei allen Akteuren. Die Arbeitsgemeinschaft „medizinischer CBRN-Schutz“ der Deutschen Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) hat in interdisziplinärer Projektarbeit zwei Leitfäden erarbeitet, die eine zusammenfassende, ressortübergreifende Anleitung und Hilfestellung bei der Versorgung kontaminierter Personen in CBRN-Lagen sowie bei den spezifischen Anforderungen an die Krankenhausinfrastruktur bereitstellen.

Hier unsere aktuellen Leitlinien
– Leitfaden für die Umsetzung von Basisanforderungen an Krankenhäuser in Vorbereitung auf CBRN-Lagen (Stand Februar 2024)
– Leitfaden für die rettungsdienstliche Versorgung kontaminierter Personen in CBRN-Einsatzlagen (Stand Februar 2024)

NEU: Checkliste Basisanforderungen an Krankenhäuser in Vorbereitung auf CBRN-Lagen

#krankenhausreform 20.11.2024

Stellungnahme zur Krankenhausreform 2024

Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) zur Krankenhausreform 2024: Fokus auf Versorgungskapazitäten im Katastrophenfall

Die DGKM begrüßt die Bemühungen der Bundesregierung, die Krankenhauslandschaft durch die Verabschiedung des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG) zukunftssicherer zu gestalten. Insbesondere die Einführung von Vorhaltepauschalen, die unabhängig von der Leistungserbringung eine finanzielle Stabilität für bestimmte Einrichtungen schaffen sollen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Dabei sehen wir erhebliche Herausforderungen in Bezug auf die Sicherstellung ausreichender Kapazitäten für Katastrophenszenarien.

Kritische Punkte:

  • Reduktion der Klinikstandorte: Der geplante Umbau und Abbau von Krankenhäusern bergen die Gefahr, dass die Versorgung in ländlichen Regionen eingeschränkt wird. Dies könnte die Resilienz des Gesundheitssystems bei großflächigen Katastrophen schwächen, da vorhandene Kapazitäten bereits im Alltag an ihre Grenzen stoßen (z. während der COVID- 19-Pandemie).
  • Fokus auf Effizienz statt Redundanz: Die Einführung von Leistungsgruppen mit strikten Qualitätsvorgaben ist aus fachlicher Perspektive sinnvoll. Jedoch fehlen konkrete Mechanismen, um in Krisenzeiten schnell auf die Versorgung in weniger spezialisierten Häusern zurückzugreifen. Ein stärkerer Fokus auf betriebswirtschaftliche Effizienz steht hier den Prinzipien der Katastrophenvorsorge, wie der bewussten Vorhaltung von Reserven,
  • Der (Regel-)Rettungsdienst hat nachweislich bereits gegenwärtig seine Belastungsgrenzen erreicht. Die Reduktion von Klinikstandorten wird eine erhöhte Leistung in diesem Sektor zur Folge Es ist ein Anstieg von Interhospitaltransporten zu erwarten. Bei unzureichenden Kapazitätsbetrachtungen in diesem Segment, wird die Leistungsfähigkeit der Notfallversorgung Schaden nehmen.
  • Fehlender Stresstest: Wie bereits von anderen Institutionen kritisiert, wurde die Reform nicht unter extremen Szenarien erprobt. Die Gefahr besteht, dass der geplante Umbau des Systems unter Katastrophenbedingungen unzureichend ist.

Vorschläge der DGKM:

  • Stärkung der Versorgungsreserven: Es ist essenziell, zusätzliche Kapazitäten für Intensivbetten, Notfalleinrichtungen und Fachpersonal zu planen und zu finanzieren, unabhängig von der Alltagsauslastung.
  • Integration in die Katastrophenplanung: Alle Krankenhausstandorte sollten Teil eines überregional koordinierten Netzwerks werden, das im Katastrophenfall schnell aktiviert werden kann.
  • Wir brauchen ein 24/7 ressort- und ebenen-übergreifendes gesundheitliches Lagebild als Grundlage für ein Risiko- und Krisenmanagement. Dies würde eine ganzheitliche gesundheitliche Betrachtung von Vorbeugung, Vorbereitung, Reaktion und Nachbereitung von kritischen gesundheitlichen Lagen ermöglichen.
  • Förderung von Aus- und Weiterbildung: Personal in Krankenhäusern sollte verstärkt für die besonderen Herausforderungen im Katastrophenfall geschult werden, um auch in Ausnahmezuständen eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten.

Die DGKM appelliert an die Politik, den Katastrophenschutz stärker in die Planungen einzubeziehen. Nur so kann eine flächendeckende und robuste medizinische Versorgung auch in Zeiten von Krisen gewährleistet werden.

Wir brauchen jetzt das Gesundheitssicherstellungsgesetz, um Ressourcen und Infrastruktur gezielt für Katastrophen- oder Zivilschutz-Lagen vorzuhalten. Dabei darf nicht nur die Krankenhauslandschaft betrachtet werden, sondern die Gesamtheit des Gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes, der in Mangellagen, nationalbedeutsamen Großschadenslagen und auch im Bündnis- und Verteidigungsfall im katastrophenmedizinischen Modus arbeiten muss.

Die geplante strategische Bevorratung von Medikamenten, medizinischer Ausrüstung und einer besseren Koordinierung zwischen Bundesländern wäre ein wichtiger Schritt, um Versorgungsengpässe zu vermeiden.

gez. für die Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) e. V. 22.11.2024

Dr. Andreas Follmann                          Prof. Peter Bradl   
Präsident                                              Vizepräsident    

Jürgen Schreiber.                                 Dr. Roland Huf              Generalsekretär (amt.)                        Schatzmeister

Mitgliederversammlung 2024

Am 10. Oktober 2024 fand unsere jährliche Mitgliederversammlung während der FLORIAN in Dresden statt.

Hier findet ihr das Protokoll zum Nachlesen. Wenn jemand Fragen zu den Anlagen hat und diese ebenfalls gerne einsehen möchte – bitte ein kurze Mail an generalsekretariat@dgkm.org schicken.

2024_10_10_MiVers_Protokoll

 

INTERDISZIPLINÄRES, HOCHKARÄTIGES NETZWERK

Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin

Wir sind die interprofessionelle Instanz, der interdisziplinäre Think Tank zur Wissensvermittlung und Weiterentwicklung von Katastro­phen­medizin, Katastro­phen­management und Katastro­phen­­bewäl­tigung. Der Katastrophen­fall – bei dem viele tausende, zehntausen­de, vielleicht hundert­tausende Menschen betroffen sind – ist schwer planbar und braucht für die umgehende Versorgung exzellente interdisziplinäre Bewältigungs­strategien. Denn bei der Versorgung einer Vielzahl unterschiedlich Verletzter oder Erkrankter müssen vielfältige Professionen koordiniert werden sowie wertschätzend Hand in Hand agieren.

Experten Pool Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin
Internationale Kooperationen und Partnerschaften
Hochkarätige Expertise

Seit Gründung bis heute verbinden wir Expertise höchster Güte in der Katastrophenbewältigung.

DGKM - Wir handeln nach den Grundsätzen der humanitären Hilfe
Starke Werte

Wir handeln nach den Grundsätzen der humanitären Hilfe: menschlich, neutral, unparteilich, unabhängig.

Hochkarätige Expertise in der Katastrophenbewältigung
Interdisziplinäres Team

Wir fördern den interprofessio­nellen Dialog und Lösungen rund um Katastrophenmedizin und Katastrophenmanagement.

Interdisziplinäres Team rund um Katastrophenmedizin und Katastrophenmanagement
Internationale Zusammenarbeit

Als wissenschaftliche Fachgesellschaft pflegen wir internationale Kooperationen und Partnerschaften.

Vorausschauendes Handeln – die DGKM

Vorausschauendes Handeln – die DGKM

Vorausschau­endes Handeln – die DGKM

Katastrophen sind unplanbar. Doch brauchen sie – wenn sie sich ereignen – sofortige Bewältigungsstrategien. Ob durch Flut, Hitzewellen, Klimawandel, Erdbeben, Terror, Krieg oder Verseuchungen: Viele Menschen und häufig auch die Infrastruktur sind betroffen. Es muss gesichtet, priorisiert, gerettet werden, stets mit dem Blick, schnellstmöglich wieder eine weitestgehend optimale individual-notfallmedizinische Versorgung zu erreichen. Wir, die DGKM, widmen uns schon heute der Entwicklung interdisziplinärer Bewältigungsstrategien. Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen engagieren sich in unserer Fachgesellschaft vorausschauend, kompetent und vielfältig für die Bewältigung im Katastrophenfall – damit mit unzähligen Betroffenen schnell gehandelt werden kann.

UNSERE EXPERTISE STECKT IN VIELEN FORMATEN

Im DGKM Handbuch Katastrophenmedizin, in Entwicklungsprojekten zur Sichtung [PRIOR, BiA], in CBRN-Expertisen, in der Mitwirkung der Sicherheitsforschung, in Veranstaltungsformaten sowie in renommierten Sichtungs-Konsensuskonferenzen.

UNSERE EXPERTISE STECKT IN VIELEN FORMATEN

Im Handbuch Katastrophenmedizin, in Entwicklungsprojekten zur Sichtung [PRIOR, BiA], in CBRN-Expertisen, in der Mitwirkung der Sicherheitsforschung, in Veranstaltungsformaten sowie in renommierten Sichtungs-Konsensuskonferenzen.

Unsere Partner in der internationalen Katastrophen­bewältigung

Unsere Partner in der internationalen Katastrophen­bewältigung

Wir, die Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin, arbeiten eng zusammen mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (als Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat) sowie mit zahlreichen deutschen und internationalen Hilfsorganisationen.

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

    Etiam magna arcu, ullamcorper ut pulvinar et, ornare sit amet ligula. Aliquam vitae bibendum lorem. Cras id dui lectus. Pellentesque nec felis tristique urna lacinia sollicitudin ac ac ex. Maecenas mattis faucibus condimentum. Curabitur imperdiet felis at est posuere bibendum. Sed quis nulla tellus.

    ADDRESS

    63739 street lorem ipsum City, Country

    PHONE

    +12 (0) 345 678 9

    EMAIL

    info@company.com